Heute und morgen

Erfolge der letzten Jahre

Seit 1995 existiert in Düsseldorf die Arbeitsgemeinschaft der Lesben-, Schwulen- und Trans*-Gruppen. Mehr als 35 Vereine, Organisationen, Gruppen und Projekte der LSBTIQ*-Community sind hier vernetzt. Das LSBTIQ+ Forum Düsseldorf steht in regelmäßigem Kontakt mit den kommunalpolitischen Akteur*innen in der Stadt Düsseldorf, seit 2015 sind zwei Vertreter*innen des Forums Sachverständige im Gleichstellungsausschuss der Landeshauptstadt.


In Arbeitsgruppen werden Konzepte und Anträge zu spezifischen Themen entwickelt, mit denen sich das Forum für ein diskriminierungsfreies Düsseldorf einsetzt. So gehen etwa die Beratungsstellen für Regenbogenfamilien, für LSBTIQ*-Senior*innen oder für trans* Menschen auf Initiativen des Forums zurück.


2016 wurde in der Düsseldorfer Stadtverwaltung die Stelle einer Diversity-Beauftragten im Gleichstellungsbüro geschaffen, seit 2020 kümmert sich im neu geschaffenen Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung eine Mitarbeiterin speziell um die Belange von LSBTIQ+. Auch das Stadtarchiv Düsseldorf setzt neue Akzente mit einem eigenen Sammlungsschwerpunkt, um die wechselhafte Geschichte der LSBTIQ*-Community für die Zukunft zu bewahren.

 

Vielfältige Community

47.350 Menschen in Düsseldorf (geschätzt) sind lesbisch, schwul, bisexuell, trans* oder inter* – legt man die Dalia-Studie von 2016 zugrunde, wonach der LSBT-Anteil an der deutschen Bevölkerung 7,4 Prozent beträgt. (Düsseldorf zählte im Jahr 2018 642.304 Einwohner*innen.)

 

37 Gruppen und Initiativen engagieren sich in Düsseldorf für die LSBTIQ+ Community. 13 queere Vereine organisieren Events, bieten Treffs und Gruppenangebote oder sind sportlich aktiv. 12 Fachstellen beraten und geben Hilfestellungen in den Bereichen Gesundheit, Lebensführung und Empowerment.

 

Einen Überblick über die vielfältige Community bietet das Internetportal Düsseldorf Queer: www.duesseldorf-queer.de

 

Was es noch zu tun gibt

Queeres Zentrum für Düsseldorf

Eine Arbeitsgruppe des LSBTIQ+ Forum Düsseldorf engagiert sich seit Anfang 2021 für die Errichtung eines Queeren Zentrums in der Landeshauptstadt. Denn was in Düsseldorf fehlt, ist eine Begegnungsstätte die queere Community. Eine Online-Befragung von rund 500 Menschen aus allen Altersgruppen und mit unterschiedlichen geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen hat ergeben, dass gut 83 Prozent ein Queeres Zentrum in Düsseldorf sehr wichtig bzw. wichtig ist. Kulturelle Veranstaltungen und Bildungsangebote, aber auch Gastronomie, Freizeitangebote und Möglichkeiten für Gruppentreffen standen bei den Befragten ganz vorne auf der Anforderungsliste für eine solche Begegnungsstätte.

 

LSBTIQ+ Aktionsplan für Düsseldorf

Ähnlich wie schon auf Landesebene oder in anderen Städten soll Düsseldorf einen LSBTIQ+ Aktionsplan bekommen. So steht es im Kooperationsvertrag von CDU und Bündnis 90/Die Grünen und so hat es der Gleichstellungsausschuss am 18. Mai 2021 beschlossen. Die Verwaltung soll demnach für die Zielgruppe der LSBTIQ+ einen Aktionsplan ausarbeiten, aus dem sich ausgehend von Handlungsbedarfen weitere Handlungsempfehlungen ergeben. Das Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung wird hierfür eng mit dem LSBTIQ+ Forum Düsseldorf zusammenarbeiten, das schon vor der Kommunalwahl 2020 einen ausführlichen Maßnahmenkatalog vorgelegt hatte.

 

Präventionsarbeit für Düsseldorf

Trotz aller Erfolge in den zurückliegenden Jahre gibt es auch in Düsseldorf immer noch offene Homo- oder Transfeindlichkeit. Erst im September 2021 hatte es in Benrath einen homofeindlichen Angriff mit Körperverletzung gegeben, der von männlichen Jugendlichen ausging. Das LSBTIQ+ Forum Düsseldorf arbeitet seit vielen Jahren im Kriminalpräventiven Rat der Stadt mit, um Aktionen gegen Hass und Gewalt zu initieren und die Bevölkerung zu sensibilisieren. Offen gezeigte, zumeist aber unterschwellige Homo- oder Transfeindlichkeit gibt es auch immer noch im Sport. Auch hier muss es weitere Anstrengungen geben, um für Akzeptanz für LSBTIQ+ zu werben.