Emanzipationsbewegung

Am 28. Juni 1969 kam es zum Aufstand von Homo- und Transsexuellen gegen willkürliche Polizeirazzien in der New Yorker Bar Stonewall Inn. Die Stonewall Riots waren auch eine Initialzündung für das Erstarken der Emanzipationsbewegung von Schwulen und Lesben in Deutschland .

Düsseldorf ist heute eine weltoffene und tolerante Stadt. Doch das war nicht immer so. Zur Zeit des NS-Regimes war Düsseldorf eine Hochburg der Verfolgung von Homosexuellen. Mit dem Denkmal am Rheinufer wird an den unermüdlichen Kampf von Lesben, Schwulen und trans* Menschen gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung erinnert. Ein Erfolg für die Düsseldorfer LSBTIQ+ Gruppen, die sich über viele Jahre hinweg für einen solchen Erinnerungsort eingesetzt haben.


Seit den 1970er Jahren engagieren sich in Düsseldorf zahlreiche Initiativen, die zum Teil auch heute noch aktiv sind, für gleiche Rechte von lesbischen, schwulen und queeren Lebensweisen. Schwul-lesbische Subkultur hatte in den 80er und 90er Jahren ihre Heimat im Café Rosa Mond e.V., wo diverse Veranstaltungen und Partys stattfanden. 1988 gründete sich zudem das Lesben- und Schwulenzentrum Düsseldorf e.V. (LuSZD), das ebenso ein beliebter Treffpunkt der lesbisch-schwulen Szene war. Zwanzig Jahre später stellten beide Initiativen ihre Arbeit ein. Die Zeiten – und auch das Freizeitverhalten der Zielgruppe – hatten sich geändert.


Erste Protestaktionen von Studierenden


Anfang der 1970er Jahre entstand die deutsche Schwulen- und Lesbenbewegung im Umfeld der Unis und Hochschulen. Es gründeten sich erste schwule Studentengruppen in Bochum, Münster und West-Berlin. Die erste Demonstration für die Rechte Homosexueller fand 1972 in der Universitätsstadt Münster statt. Gut zehn Jahre später formierte sich auch an der Universität Düsseldorf das Schwulenreferat.


Beratungsstellen für Homosexuelle


Die Fachstelle „Lesben beraten Lesben“ bei der Frauenberatungsstelle Düsseldorf e.V. existiert seit 1984. Damals wie heute sind Coming Out, Diskriminierung, Beziehungsprobleme und Kinderwunsch häufige Themen. Die Schwulenberatung Düsseldorf hat sich 1998 im damaligen Lesben- und Schwulen-Zentrum Café Rosa Mond e.V. gegründet und bis heute bietet ein Team professioneller Berater ehrenamtlich seine Hilfe an.


LSBTIQ+ Forum Düsseldorf


Die 1995 gegründete kommunale Arbeitsgemeinschaft der Lesben-, Schwulen- und Trans*-Gruppen nutzte die zunehmende Offenheit der Stadtgesellschaft gegenüber gleichgeschlechtlichen Lebensweisen und geschlechtlicher Vielfalt, um den Forderungen der Community Gehör zu verschaffen. Seit einigen Jahren gibt es von Seiten der Politik viel Unterstützung. Gefördert werden neben Projekten der Jugendarbeit (wie das Jugendzentrum PULS oder das Aufklärungsprojekt SCHLAU) die Fachberatungsstellen für Regenbogenfamilien, LSBTIQ*-Senior*innen oder trans* Menschen.


Christopher Street Day


Der Christopher Street Day oder kurz CSD erinnert an den Aufstand von Homo- und Transsexuellen gegen willkürliche Polizeirazzien in der New Yorker Bar Stonewall Inn am 28. Juni 1969. In Düsseldorf wird seit 2004 alljährlich ein mehrtägiges Straßenfest mit Infoständen und Bühnenprogramm gefeiert. Höhepunkt ist der bunte Demonstrationszug durch die Innenstadt und über die Rheinpromenade. Viele Hundert Teilnehmer*innen demonstrieren für die Rechte von queeren Menschen sowie gegen Diskriminierung und Ausgrenzung.